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[Europa Bulliversalis 3] Elefantenreiten für Anfänger – Indien

Das Forum zum Europa Universalis IV Rollenspiel-Event
Wildweasel

Re: [Europa Bulliversalis 3] Elefantenreiten für Anfänger – Indien

Beitrag von Wildweasel »

Punjab Session 7: 1553 -1578


Punjab.png


Zwischenkriegszeiten


Mit der Ausrufung des neuen Staates: „Punjab“ und der Loslösung von unserem alten, dehlischen Erbe begann unter der Herrschaft von Islam Shah I. eine Ära, in der sich unser Reich auf die Politik im indischen Kontinent konzentrierte.

Mit den aggressiven Reiterhorden der Mandschurei konnte zunächst ein brüchiger Waffenstillstand geschlossen und eine Verständigung über die gegenseitigen Ansprüche in Asien abgesprochen werden.
Dementsprechend wandte sich der Blick unseres Kaisers auf die benachbarten Staaten, ehemalige Verbündete, die unser Herrscherhaus verraten hatten und alte Feinde. Während der Kriegsrat noch einen Feldzug gegen Mewar plante, um endlich einen Zugang zum Golf von Gujarat zu erlagen, erklärte unser Verbündeter aus Bahmanis seinem südlichen Rivalen aus Vijayanagar den Krieg.

Mit Verweis auf ihre Kriegshilfe gegen die Mandschurei verlangten sie den Beistand unserer Armeen. Unglücklicherweise hatte sich gerade erst einige Wochen zuvor eine Gesandtschaft zur Hauptstadt von Vijayanagar auf den Weg gemacht, um über die weitere Entwicklung zwischen unseren beiden Ländern zu sprechen.

Das südlichste Land Indiens befand sich in einer äußerst prekären Lage. Geschwächt von andauernden Kriegen gegen die rivalisierten Bahmanen und in einer tiefen wirtschaftlichen Rezension mit mehreren staatlichen Bankrott-Erklärungen, war er nicht in der Lage äußere Aggressoren abzuwehren.

Eigentlich sollte die Außenpolitik des Punjab darauf ausgerichtet werden, den kleinen Staat wieder aufzubauen und in das eigene Bündnissystem zu integrieren, um sie unter anderem vor dem schädlichen Einfluss der Bengalen zu schützen und auch ein Anlanden der gierigen Europäer zu verhindern. Dementsprechend hielten wir unsere Armeen zunächst an der Grenze von Bahmanis zurück und vermieden Kampfhandlungen gegen unsere Glaubensbrüder aus dem Süden.

Wie vorhergesehen erklärten tatsächlich die gierigen afrikanischen Händler aus Mutapa einen Kriegszug gegen Ceylon.
Trotz allen Beschwichtigungsversuchen und dem Verweis auf ein geeintes Indien war Bahmanis nicht von ihrer alten Feindschaft abzubringen, so dass wir uns gezwungen sahen die Seiten zu wechseln, um Vijayanagar vor den externen Invasoren zu schützen.

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Mutapas Händler.jpg
Mutapas Händler.jpg (92.98 KiB) 677 mal betrachtet
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Unser Kaiser Islam Shah I. erklärte sich zum Protektor Indiens und trat auf der Seite unserer südlichen Glaubensbrüder in den Krieg gegen die Afrikaner ein.
Vor dem Anblick unserer mächtigen Armeen flohen die Krieger Mutapas zwar vom Festland, aber in Ermangelung einer Kriegsflotte, konnten wir gemeinsam ein Festsetzen der Invasoren auf Ceylon nicht verhindern.

Ein Teil unserer Armee machte sich zwar auf den Weg zum Horn von Afrika, um auf dem Landweg nach Mutapa vorzudringen, aber trotz aller Drohungen und Versprechungen von enormen Geldsummen konnten wir die afrikanische Union nicht dazu bewegen uns Durchmarschrechte zu gewähren.

Sattdessen setzten wir diese Geldsummen dazu ein, um die Staatsschulden Vijayanagars zu begleichen und konnten sie dazu im Gegenzug zu einem Lehnseid bewegen.
Da wir keine Möglichkeiten hatten der Flotte Mutapas etwas entgegen zu setzen, mussten wir um einen Frieden bitten. Mit Verweis auf unsere enorme militärische Stärke konnten wir sie zu einem Kompromissfrieden bewegen, der beiden Parteien zum Vorteil gereichen sollte.

Mutapa übernahm wichtige Häfen an der Küste Ceylons, um ihren Handelseinfluß auszudehnen, während sie sich im Gegenzug dazu zu Investitionen im Süden Indiens verpflichteten und den Waren Indiens einen Absatzmarkt in Afrika und darüber hinaus bieten wollen.

Mit Vijayanagar als Vasallenstaat im Süden Indiens konnten wir unseren Einfluß auf dem indischen Subkontinent weiter ausdehnen.

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Lehnseid des Herzogs aus Vijayanagar.jpg
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Leider hatte sich der feige Herrscher aus Bengalen nicht zu einer Zusammenarbeit durchringen können und unterwarf sich stattdessen dem Khan aus der Manschurei, um von nun an, als sein Fußabtreter zu dienen.

Nach dem ersten großen Krieg gegen die Horden brauten sich somit nach einer kurzen Episode des Friedens die nächsten Kriegswolken am Horizont zusammen.

Die nächsten Jahre werden Indien zum Schauplatz von großen Heldentaten, aber auch von unendlichem Leid machen… X_X
Wildweasel

Re: [Europa Bulliversalis 3] Elefantenreiten für Anfänger – Indien

Beitrag von Wildweasel »

Punjab Session 8: 1578 -1597

Die Ruhe vor dem Sturm

Die nächsten 20 Jahre waren nochmal von einer relativen Ruhe, vom Abwarten und von diplomatischen Hinterzimmergesprächen geprägt.

Während sich die Kaiserin von Punjab an der Spitze des punjabisch-vijayanagarischen Großreiches in Indien um die Konsolidierung der Macht auf dem SubKontinent und den Aufbau von Wissenschaft und Bildung kümmerte, spitze sich die Lage an den Rändern unseres Einflußgebietes immer mehr zu.

Der fleißige Gemahl der Kaiserin, der Herzog von Vijayanagar, führte mehrere kleine Kriege gegen Sistan und Transoxianien an der Küste des kaspischen Meeres und Kriege gegen Bahmanis und Mewar, um unsere Gebiete zu erweitern und seine ehemalige Ländereien zurück zu erobern.

Die Aufmerksamkeit des punjabisches Hofes lag jedoch in dieser Zeit auf der Diplomatie. Unsere Kaiserin führte mehrere Gespräche und Verhandlungen mit unseren Nachbarn, potentiellen Feinden und deren Rivalen.
Unser langjähriger Verbündeter, der Sultan von Hormus, sah sich Drohungen und Ansprüchen der Bulgaren und der afrikanischen Union (Marokko, Mali, Äthiopien und Kongo) ausgesetzt. Auf der einen Seite verlangte Mali, die dominierende Macht in der afrikanischen Union, dass die heiligen Stätten des Islams an der Küste des roten Meeres unter seine Obhut fallen müssten und auf der anderen Seite machte der Herrscher von Bulgarien mehrere Andeutungen, dass er ebenfalls Gebiet auf der arabischen Halbinsel begehren würde und darüber hinaus die koptischen Glaubensbrüder aus Äthiopien bei einem Eroberungsfeldzug um die Häfen am Horn von Afrika unterstützen würde.

Natürlich sprach unsere Kaiserin dem langjährigen Verbündeten die volle Unterstützung zu, während unser Kriegsrat mit Vorbereitungen für eine Verteidigung unserer Allianz betraut wurde. Große Teile unserer Armee wurden in Folge dessen im westlichen Teil des Reiches um Kabul stationiert, da man von dort relativ schnell auf der arabischen Halbinsel eingreifen und gleichsam einem möglichen Angriff der Mandschurei aus der kasachischen Steppe entgegnen könnte.

[spoiler=](Wie sich später herausstellen sollte, war dies jedoch eine fatale Fehleinschätzung)[/spoiler]

An unserer westlichen Grenze hatte sich der König von Bengalen dem Khan der Mandschurei unterworfen. Obschon die Beziehungen der beiden Länder schon zuvor angespannt war, begegneten wir diesem Reich nun mit offener Verachtung. Sie hatten zunächst einen Bestrafungskrieg gegen die Horde herausgezögert, um sich dann doch unter ihren Schutz zu verkriechen.
Leider konnte der Großkahn der Mandschurei auch gegen Bestechungsversuche nicht davon abgebracht werden einem Verteidigungskrieg beizutreten, so dass wir an dieser Front auf andere Gelegenheiten warten mussten.

Unserer Einschätzung nach könnte sich jedoch diese Gelegenheit in einem Krieg des Reitervolkes gegen ihre alten Feinde aus Russland manifestieren. Schon vor Jahrhunderten waren die Mongolen unter der Herrschaft von Dschingis Khan und seinen Nachfolgern nach Russland vorgedrungen und hatten die dortige Bevölkerung versklavt und unterworfen.
Der jetzige Herrscher hatte noch viel weitergehende Ambitionen, so dass sich ein Konflikt zwischen diesen beiden Herrschern anbahnte.

Dementsprechend boten wir dem Zaren einen Verteidigungspakt an, bei dem wir gegenseitig versicherten der Mandschurei den Krieg zu erklären, falls sie die andere Vertragspartei angreifen würde.
Trotz zahlreicher Feinde an allen Grenzen blieb diese Epoche jedoch erstaunlich (oder fast enttäuschend) friedlich, so dass wir uns nach vielen Jahren des Krieges erstmals dem Ausbau unseres Landes widmen konnten.
Viele Tempel wurden zur Ehre der Gurus erbaut und Investitionen in die lokalen Werkstätten und Handelszentren ließen unsere Wirtschaftskraft anwachsen. Unsere Finanzeinnahmen standen noch immer in keinem Vergleich zur Wirtschaft der europäischen Großmächte, aber sie ließen uns trotzdem ein beachtliches Heer finanzieren.

Außerdem wurde in dieser Epoche in den kulturellen Aufschwung investiert.
Über die inzwischen weit verbreiteten Handelswege erhielten wir aus Europa Kenntnis über die Einführung des Buchdruckes.
Mit viel Geld stellten wir auch am Hof von Dehli entsprechende Experten ein, die nun alle Befehle und Anweisungen aus der Hauptstadt deutlich schneller vervielfältigen und in die entlegenen Gebiete unseres großen Reiches verteilen können.

Am Ende diesen Eintrags steht Punjab an der Schwelle zum 17. Jahrhundert und blickt erwartungsvoll in eine ungewisse Zukunft.
In der großen Hauptstadt Dehli wird anlässlich des Jahrhundertwechsels ein großes fest geplant, bei dem auch wieder die königlichen Gardeelefanten aufmarschieren sollen. Groß und Klein freut sich schon auf diesen majestätischen Anblick…
Wildweasel

Re: [Europa Bulliversalis 3] Elefantenreiten für Anfänger – Indien

Beitrag von Wildweasel »

Punjab Session 9 1597-1623

Teil I

Wenn die Reiterhorden klopfen…

[spoiler=]steht die Armee hoffentlich nicht an der falschen Grenze[/spoiler]

Die Erinnerungen an das große Fest zum Jahrhundertwechsel war noch frisch im Gedächtnis der punjabischen Bevölkerung.
Ein wahrlich glorreiches Schauspiel, bei dem unser Herrscherpaar, die Kaiserin von Punjab und der Herzog von Vijayanagar an der Spitze einer prunkvollen Prozession durch die Straßen zogen.
Außenpolitisch hatte sich die Kaiserin in den letzten Jahren um einen Beistandspakt mit Russland bemüht, bei dem man sich gegenseitig zur Hilfe verpflichtet hatte, falls die Horden aus der Mandschurei angreifen würden.

Am punjabischen Hof hatte man sich auf diese Absprachen verlassen und war dementsprechend umso erstaunter, als eine diplomatische Mission aus der russischen Hauptstadt in St. Petersburg mit der Botschaft heimkehrte, dass der Zar einen solchen Pakt nicht mehr wünschte.
Anstatt eine gemeinsame Verteidigung zu planen, kehrte unsere Gesandtschaft mit der Botschaft zurück, dass sich die Russen dem Ansturm lieber alleine stellen wollen.
Die Geschichtsschreiber sind sich nicht sicher, was den Gesinnungswandel des Zaren veranlasst hat. Teilweise geht man davon aus, dass der russische Herrscher vom Größenwahn befallen war, teilweise wird von einer Intrige ausgegangen.

Jedenfalls erreichte uns einige Monate später ein verstaubter Bote, der uns atemlos von einer Kriegserklärung und einem Angriff der Reiterhorden auf uns berichtete.
Reflexartig richteten sich die Augen des Kriegsrates auf unsere nördliche Grenze zur kasachischen Steppe. Dort hatten wir in den letzten Jahren im Hindukusch einige Gebirgsfestungen erbaut, um den Ansturm der Reiter aufzuhalten.

Doch die Reiterhorden waren durch Bengalen direkt in die fruchtbare Gangesebene eingedrungen.
Der feige König der Bengalen musste ihnen wohl freien Zugang gewährt haben.

Mit diesem Schritt hatte die Mandschurei sowohl unsere Verteidigungslinien umgangen, als auch unsere Armee auf dem falschen Fuß erwischt. Zwischen den Horden und unserer Hauptstadt befand sich nur eine einzige Festung im günstigen Gebiet.

In Absprache mit unserem Vasallen aus Vijayanagar und unseren Verbündeten aus Hormus versuchten wir unsere Kräfte so schnell wie möglich um Dehli zusammen zu ziehen, aber insbesondere der Anmarschweg unserer Kräfte an der Grenze zu Hormus und die Truppen des Sultans von der arabischen Halbinsel selber, konnten nicht rechtzeitig eintreffen, bevor die Festung in Baghalpur fiel.

Dementsprechend mussten wir den Horden auf offenem Feld entgegen treten.

Auf den Feldern vor der alten Festungsstadt von Jaunpur stellten wir den Khan zu einer Entscheidungsschlacht.
Währende unsere bunte Koalition unterschiedlichste Truppen aus Vijayanagar, Hormus und dem Punjab zusammenstellte, standen auf der anderen Seite die berüchtigten Reiterhorden aus der mongolischen Steppe.
Unser Feldherr, der Herzog aus Vijayanagar, konnte auf unserer Seite circa 230.000 Mann aufs Feld führen und auf der Gegenseite traten circa 150.000 Reiter zum Sturmangriff an.
In einer Wiederholung der Ergebnisse von vor circa 50 Jahren stemmten sich unsere tapferen Soldaten diesem Ansturm entgegen, aber die Wucht der feindlichen Reiterei war zu stark….
Tausende Soldaten wurden auf den Feldern von Jaunpur niedergemetzelt. Unsere Allianz musste fast die Hälfte seiner Fußsoldaten als Leichen und Krüppel auf dem Schlachtfeld zurück lassen.
Alleine in unseren Reihen mussten wir fast 100.000 Mann ersetzen.
Diese erste große Schlacht zeigte unseren Generälen, dass wir die Horden auf offenem Feld nicht aufhalten konnten.

Der Khan schickte uns nach dieser äußerst blutigen Schlacht einen Friedensvorschlag.

Sie verlangten einen immensen Tribut von mehreren Tausend Dukaten und jährliche Abgaben.

In Anbetracht der prekären strategischen Lage stimmte unsere Kaiserin dem Vorschlag zu, um etwas Zeit zu gewinnen. Am Hof in Dehli wurden jedoch schon Rachepläne geschmiedet… :evil: